Erleben Sie das SPIN-Selling Training: Systematisch Kunden verstehen, Verkaufsprozesse optimieren un…
Business Consultants
Kaltakquise
Strategien, Formen, Rechtliches und Erfolgsfaktoren im Überblick
Alexander Verweyen®
Führend im
Vertriebs- &
Führungstraining
Wir sind ein international tätiges Familienunternehmen in zweiter Generation mit Sitz in München. Seit über 25 Jahren realisieren wir vertriebsorientierte Performance-Programme für namhafte Unternehmen. Unser Ziel: Menschen wirksam für Führung und Vertrieb zu befähigen – abseits klassischer Trainingspfade. Wir entwickeln messbare, nachhaltige Qualifizierungsmaßnahmen, die unsere erfahrenen Trainer und Coaches mit nachweislich hoher Wirkung umsetzen.
Unsere Kunden aus verschiedenen Branchen und Regionen eint der Anspruch auf echte Veränderung – diesem Anspruch fühlen wir uns verpflichtet.
+13.000
Teilnehmer im Jahr
87%
Buchen Wiederholung
+70
Trainer*innen und Coaches
+25
Jahre am Markt
FÜHRENDE UNTERNEHMEN WELTWEIT entwickelten sich dank uns weiter
Kaltakquise gilt als eine der anspruchsvollsten Disziplinen im Vertrieb – und genau deshalb beherrschen sie nur wenige richtig gut. Wer hier erfolgreich sein will, braucht klare Strategien, kommunikative Exzellenz und mentale Stärke. Denn in kaum einem anderen Bereich des Vertriebs ist die Zahl der Ablehnungen so hoch, der rechtliche Rahmen so sensibel – und der öffentliche Ruf so umstritten.
Viele behaupten: „Kaltakquise funktioniert heute nicht mehr.“ Oder: „Das wirkt doch nur unseriös.“
Doch in der Realität zeigen erfolgreiche Vertriebsteams immer wieder: Kaltakquise funktioniert – wenn sie professionell, rechtssicher und strategisch umgesetzt wird.
Wichtig ist: Man wird nicht in einem Training gut, sondern durch ständige Wiederholung. Man lernt nicht Ablehnung zu vermeiden, sondern mit ihr souverän umzugehen. Und man verkauft nicht durch Tricks, sondern durch Relevanz und Verbindlichkeit.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, was erfolgreiche Kaltakquise heute ausmacht: von den rechtlichen Spielregeln über die besten Kontaktwege bis hin zu konkreten Tipps, Tools und Gesprächsstrategien. Damit Sie nicht einfach nur Kaltakquise machen – sondern damit auch Ergebnisse erzielen.
Einführung: Was ist Kaltakquise und warum ist sie heute noch relevant?
Die Meinungen zur Kaltakquise gehen auseinander: Manche sehen sie als veraltete Methode der Neukundenakquise, andere als unverzichtbaren Teil ihres Vertriebsprozesses. Die Wahrheit liegt – wie so oft – in der Umsetzung. In diesem Abschnitt klären wir, was “Kaltakquise” genau bedeutet, wie sie sich von anderen Formen der Neukundenakquise unterscheidet und warum sie trotz Digitalisierung nach wie vor ein zentrales Vertriebsinstrument, vor allem im Erstkontakt, ist.
Definition von Kaltakquise
Kaltakquise bezeichnet die erstmalige Ansprache potenzieller Kunden, ohne dass zuvor ein Kontakt oder eine Geschäftsbeziehung der potenziellen Interessenten bestand. Diese Form der Kundenakquise erfolgt meist telefonisch, per E-Mail, persönlich oder über Social Media – mit dem Ziel, Interesse zu wecken und einen Verkaufsprozess anzustoßen.
Der entscheidende Punkt: Die angesprochene Person oder das Unternehmen hat nicht aktiv um diesen Kontakt gebeten.
Abgrenzung: Kaltakquise vs. Warmakquise
Im Gegensatz zur Kaltakquise steht die Warmakquise: Hier besteht bereits ein vorheriger Kontakt – etwa durch eine Anfrage, einen Messebesuch oder eine Newsletter-Anmeldung.
Warmakquise ist rechtlich unkomplizierter und oft erfolgreicher, weil bereits ein Grundinteresse oder eine Beziehung vorhanden ist. Kaltakquise dagegen ist herausfordernder, aber auch chancenreicher – insbesondere, wenn sie strategisch vorbereitet und professionell durchgeführt wird.
Bedeutung der Kaltakquise im modernen Vertrieb
Trotz automatisierter Marketingprozesse und digitaler Leadgenerierung bleibt die Kaltakquise wichtig – vor allem im B2B-Vertrieb, bei erklärungsbedürftigen Produkten und in Märkten mit begrenztem Zielkundenpotenzial.
Sie ermöglicht es Unternehmen, proaktiv auf Wunschkunden zuzugehen, statt auf eingehende Anfragen zu warten. Richtig eingesetzt, kann Kaltakquise:
- den Vertrieb beschleunigen,
- langfristige Beziehungen anstoßen,
- gezielt Wunschkunden adressieren – statt „irgendwen“.
Wann und warum setzen Unternehmen auf Kaltakquise?
Unternehmen nutzen die Form der Neukundenakquise vor allem dann, wenn:
- der Vertrieb aktiv wachsen soll,
neue Märkte oder Zielgruppen erschlossen werden,
es keine ausreichenden Inbound-Leads gibt, - oder hochwertige Wunschkunden gezielt angesprochen werden sollen.
Besonders in Branchen wie IT, Industrie, Beratung oder Personaldienstleistung ist die Kaltakquise fester Bestandteil der Akquisestrategie – oft in Kombination mit Social Selling und Content-Marketing.
B2B vs. B2C: Unterschiede und rechtlicher Rahmen
Wer Kaltakquise betreibt, muss wissen, wo die rechtlichen Grenzen liegen – und die unterscheiden sich deutlich je nachdem, ob Sie Privatpersonen (B2C) oder Geschäftskunden (B2B) ansprechen. In diesem Abschnitt geben wir einen Überblick über die wichtigsten Unterschiede, gesetzlichen Regelungen und typischen Stolperfallen. Denn: Nur wer sich auskennt, kann sicher, professionell und wirksam akquirieren.
Was ist Kaltakquise im B2B und B2C?
- B2C-Kaltakquise richtet sich an Privatpersonen, z. B. bei der Telefonwerbung für Versicherungen, Energieverträge oder Finanzdienstleistungen.
- B2B-Kaltakquise richtet sich an Unternehmen bzw. deren Entscheider/innen – etwa durch einen ersten Werbeanruf bei einem Vertriebsleiter oder eine Mail an eine IT-Abteilung.
Während im B2C strenge Einwilligungspflichten gelten, ist im B2B unter bestimmten Bedingungen eine Kundenakquise auch ohne vorherige Zustimmung erlaubt – etwa wenn ein sogenanntes „mutmaßliches Interesse“ vorliegt.
Gesetzeslage in Deutschland und Europa
Wann ist Kaltakquise erlaubt?
B2C: Nur mit vorheriger ausdrücklicher Einwilligung der kontaktierten Person (z. B. über ein Formular).
B2B: Zulässig, wenn ein konkretes geschäftliches Interesse angenommen werden kann – z. B. weil das Angebot klar zum Unternehmenszweck passt.
Was ist verboten?
Wer Privatpersonen ohne Einwilligung anruft oder mailt, verstößt gegen das UWG (§ 7) und kann abgemahnt oder mit Bußgeldern belegt werden.
Auch im B2B ist wahllose Kaltakquise rechtlich riskant – etwa wenn das Angebot des Vertriebmitarbeiters nicht zum Unternehmen passt oder als Belästigung empfunden wird.
Unterschiede bei E-Mail-, Telefon-, Social-Media- und Messeakquise
- Telefonwerbung: Streng geregelt, besonders im B2C.
E-Mail: Erfordert fast immer eine Einwilligung, auch im B2B. - Social Media: Direktnachrichten über z. B. LinkedIn sind im B2B mit Bezug und Relevanz meist zulässig.
- Messen: Hier gelten eher offene Rahmenbedingungen – Kontakte gelten meist als „warm“, wenn ein Gespräch vor Ort stattgefunden hat.
Überblick zu aktuellen Regelungen und Richtlinien
Neben dem deutschen UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb) sind auch die DSGVO und in Teilen die ePrivacy-Verordnung relevant.
Wichtig ist, dass Sie Ihre Kaltakquise dokumentieren und nachvollziehbar gestalten – etwa durch:
- saubere Zielgruppenselektion,
- dokumentierte Gesprächsprotokolle,
- und rechtskonforme Einwilligungen (z. B. bei Mailings).
Praxisbeispiele: Was geht – und was nicht?
Zulässige Kaltakquise im B2B (unter berechtigtem Interesse):
- Sie rufen den IT-Leiter eines mittelständischen Unternehmens an, um eine Cybersecurity-Lösung vorzustellen – das Thema ist für sein Unternehmen nachweislich relevant.
- Sie senden einer Einkaufsleiterin in einem Industrieunternehmen eine E-Mail mit konkretem Bezug zur aktuellen Lieferkettenproblematik und bieten eine Lösung an.
- Sie sprechen auf LinkedIn einen Geschäftsführer an, nachdem Sie gesehen haben, dass das Unternehmen stark wächst, und bieten Unterstützung im Bereich Recruiting an.
- Sie senden einem Vertriebsleiter, mit dem Sie vor einem Jahr auf einer Messe gesprochen haben, eine Mail mit einem Update zu Ihrer Lösung.
Unzulässige Kaltakquise im B2B (ohne Bezug oder Belästigungspotenzial):
- Sie schicken eine standardisierte Werbemail an eine info@-Adresse eines Unternehmens – ohne Einwilligung oder konkreten Bezug.
- Sie kontaktieren eine interne IT-Fachkraft zu einem HR-Tool – obwohl diese erkennbar nicht zuständig ist.
- Sie rufen spontan im Sekretariat an und versuchen sich ohne Zielbezug durchstellen zu lassen – mehrfach, ohne Rücksicht auf Ablehnung.
- Sie versenden Seriennachrichten auf LinkedIn ohne Individualisierung („Ich habe ein tolles Angebot für Sie…“).
Zulässige Kaltakquise im B2C (mit Einwilligung):
- Eine Kundin hat beim Download eines Whitepapers ausdrücklich in Werbekontakt per Telefon eingewilligt – Sie rufen nun an, um ein Beratungsgespräch anzubieten.
- Eine Privatperson nimmt an einem Gewinnspiel teil und stimmt dabei klar und nachvollziehbar Werbeanrufen zu – Sie kontaktieren sie im vereinbarten Rahmen.
- Ein früherer Kunde gibt beim Kauf an, künftig Informationen zu ähnlichen Produkten erhalten zu wollen – Sie senden eine Folgemail mit genauem Bezug.
Unzulässige Kaltakquise im B2C (ohne Einwilligung):
- Sie rufen eine Privatperson an, um einen Stromanbieterwechsel anzubieten – ohne vorherige Zustimmung.
- Sie senden einer Einzelperson eine Werbemail, nur weil ihre E-Mail öffentlich auffindbar ist.
- Sie schicken WhatsApp-Nachrichten an Telefonnummern, die Sie aus Branchenverzeichnissen übernommen haben.
- Sie nutzen eine automatisierte Telefonansage für Werbezwecke – ohne ausdrückliche Einwilligung.
Formen der Kaltakquise
Kaltakquise ist längst mehr als nur Telefonieren. Moderne Vertriebsteams bzw. Vertriebsmitarbeiter nutzen eine Vielzahl an Kanälen, um neue Kunden oder Interessenten zu erreichen – vom klassischen Werbeanruf über Social Media bis zur Messe oder Videonachricht. Jede Form hat ihre eigenen Stärken, Herausforderungen und rechtlichen Besonderheiten. In diesem Abschnitt stellen wir Ihnen die wichtigsten Akquiseformen im Überblick vor – mit Tipps zur Umsetzung und rechtlichen Einordnung.
Telefonakquise
Bedeutung und Einsatzmöglichkeiten
Der Klassiker der Kaltakquise – und nach wie vor einer der direktesten Wege, mit potenziellen Kunden und Interessenten ins Gespräch zu kommen. Besonders im B2B eignet sich die Telefonakquise, um Entscheider schnell zu erreichen, Angebote vorzustellen oder einen Termin zu vereinbaren.
Typische Einsatzbereiche:
- Terminvereinbarung im Außendienst
- Erstansprache von Entscheidern bei erklärungsbedürftigen Produkten
- Follow-up nach Messen oder Content-Downloads
Leitfaden für erfolgreiche Telefongespräche
- Vorbereitung ist alles: Zielkunde, Ansprechpartner und Gesprächsaufhänger kennen
- Klarer Gesprächseinstieg: Relevanz zuerst, nicht das Produkt
- Gute Fragen stellen: Bedarf verstehen, nicht nur senden
- Nächster Schritt klären: Termin, Infomail oder weiteres Gespräch
- Höflich beenden – auch bei Ablehnung
Ein guter Telefonleitfaden gibt Struktur, kein starres Korsett. Der Gesprächsfluss sollte natürlich und empathisch bleiben.
Umgang mit Einwänden und Gesprächsstrategien
Einwände gehören zur Kaltakquise – entscheidend ist der Umgang damit.
- Statt zu widersprechen: Rückfragen stellen („Was genau meinen Sie mit…?“)
- Verständnis zeigen, aber auch Standpunkt vertreten
- Bei „Kein Interesse“ nach dem Warum fragen – oft steckt ein Vorwand dahinter
- Ablehnungen dokumentieren, nicht diskutieren
Erfolgreiche Telefonakquise ist kein Überreden – sondern Überzeugen mit Relevanz.
E-Mail-Kaltakquise
Was ist erlaubt?
Die E-Mail-Kaltakquise unterliegt in Deutschland und Europa besonders strengen Regeln. DSGVO sei Dank. Grundsätzlich gilt:
- Im B2C ist Kaltakquise per E-Mail nur mit ausdrücklicher, vorheriger Einwilligung erlaubt (z. B. Double-Opt-in beim Newsletter).
- Im B2B kann eine Ausnahme greifen, wenn ein mutmaßliches Interesse besteht und die E-Mail einen klaren geschäftlichen Bezug aufweist. Trotzdem ist auch hier Vorsicht geboten – Abmahnungen sind nicht ausgeschlossen.
Wichtig:
- Immer klar erkennen lassen, wer Sie sind und warum Sie schreiben
- Eine einfache Abmeldemöglichkeit („Opt-out“) muss vorhanden sein
- Kein Versand an allgemeine Adressen wie info@ ohne Bezug
Tipps zur rechtskonformen Umsetzung
- Verwenden Sie nur personalisierte, individuell formulierte E-Mails
- Begründen Sie den Kontakt nachvollziehbar (z. B. „Ich habe gesehen, dass Sie…“)
- Verwenden Sie geschäftliche Absenderdaten und Signatur mit vollständigen Infos
- Führen Sie ein internes Dokumentationssystem, das Herkunft der Kontakte und rechtliche Grundlagen nachvollziehbar festhält
- Vermeiden Sie Massenversand – setzen Sie stattdessen auf Qualität und Relevanz
Struktur und Aufbau wirkungsvoller E-Mails
- Betreff: Persönlich, konkret, neugierig machend
- Einstieg: Bezug zum Unternehmen oder Anlass
- Kernbotschaft: Was habe ich konkret für Sie?
- Call-to-Action: Gespräch, Termin oder Info gewünscht?
- Abschluss & Opt-out: Höflich, offen und rechtssicher
B2B-Kaltakquise-E-Mail-Template (für Erstansprache mit klarem geschäftlichem Bezug)
Betreff: [Relevanter Aufhänger] für [Rolle/Firma] – kurzer Austausch?
E-Mail-Text:
Hallo Herr/Frau [Nachname],
ich bin auf Sie / Ihr Unternehmen aufmerksam geworden, weil [hier personalisierten Bezug herstellen – z. B. „Sie aktuell stark wachsen“, „Sie ein neues Produkt gelauncht haben“ oder „Sie Teams in X Ländern koordinieren“].
Viele [Branche oder Rolle] stehen derzeit vor der Herausforderung, [konkretes Problem oder Ziel beschreiben – z. B. „technisch skalierbar zu bleiben, ohne das Team zu überlasten“].
Wir helfen bei diesen Problemen mit [1 Satz zum konkreten Nutzen / Ergebnis Ihrer Lösung – ohne Buzzwords.]
Wenn das für Sie relevant ist, schlage ich ein kurzes Gespräch vor – 15 Minuten reichen aus, um zu sehen, ob es passt.
Wie sieht es bei Ihnen am [z. B. Dienstag oder Donnerstagvormittag] aus?
Ich richte mich gern nach Ihrem Kalender.
Viele Grüße
[Ihr Name]
Hinweise zur Personalisierung:
- Betreff: Verwenden Sie konkrete Begriffe (z. B. „IT-Skalierung“, „Vertriebsteam Deutschland“, „Produktlaunch“) statt generischer Aussagen wie „Lösung für Ihr Unternehmen“
Einleitung: Immer ein echter Bezug (z. B. Presseartikel, LinkedIn-Aktivität, Webseite) - Nutzenargument: Kein „Wir bieten XY“ – sondern: Was hat der Kunde konkret davon?
- Ton: Klar, höflich, aber direkt. Kein übertriebener Werbestil.
Social Selling & Social Media
LinkedIn & Co. als Türöffner
Social Media – insbesondere LinkedIn – hat sich im B2B-Bereich zu einem der wichtigsten Kanäle für moderne Kaltakquise entwickelt. Der große Vorteil: Die Kontaktaufnahme wirkt weniger störend und formeller, da sie im Kontext eines beruflichen Netzwerks geschieht.
Vorteile von Social Selling:
- Direkter Zugang zu Entscheidern
Möglichkeit zur echten Personalisierung
Sichtbarkeit durch Interaktion vor der Ansprache
Kombination aus Content, Dialog und Beziehung
Geeignete Netzwerke für B2B-Kaltakquise:
- LinkedIn: klarer Fokus auf berufliches Netzwerken
Xing (je nach Zielgruppe): vor allem im DACH-Raum
Twitter / X (nischenspezifisch): teilweise bei Fachpublikum relevant
Best Practices für die Ansprache über Netzwerke
- Profil-Optimierung: Bevor Sie andere kontaktieren, sollte Ihr eigenes Profil klar, professionell und aussagekräftig sein.
- Vor der Ansprache interagieren: Like, kommentiere oder teile relevante Inhalte der Zielperson.
- Nachricht personalisieren:
- Keine Standardfloskeln („Ich möchte mein Netzwerk erweitern…“)
- Bezug zur Person, Branche oder einem Beitrag herstellen
- Kurz, respektvoll und mit einem konkreten Mehrwert oder Gesprächsanlass
Beispiel für eine Erstnachricht auf LinkedIn:
Hallo Frau Müller,
Ihr Beitrag zur Digitalisierung im Mittelstand hat mich sehr angesprochen – vor allem Ihre Einschätzung zur Skalierung von Vertriebsteams. Ich arbeite mit ähnlichen Unternehmen an genau dieser Fragestellung und würde mich über einen Austausch freuen.
Viele Grüße
Max Meyer
Wichtig:
- Keine plumpen Pitches in der ersten Nachricht
- Gesprächsführung in kleinen, wertschätzenden Schritten
- Erst beraten und verstehen – dann ggf. anbieten
Kaltakquise auf Messen
Vorbereitung und Ansprache vor Ort
Messen gehören zu den wirkungsvollsten Formen der Kaltakquise – denn der persönliche Kontakt findet in einem offenen, erwartbaren Kontext statt. Anders als bei spontanen Anrufen oder Mails rechnen Besucher auf Messen mit Gesprächen und neuen Angeboten.
So gelingt die Messe-Kaltakquise:
- Zielgruppen vorher definieren: Wer soll angesprochen werden – Branche, Rolle, Firmengröße?
- Vorab-Termine vereinbaren: Nutzen Sie Teilnehmerlisten oder LinkedIn, um vor der Messe schon Kontakte zu initiieren.
- Elevator Pitch vorbereiten: In 30 Sekunden auf den Punkt – Was tun Sie? Für wen? Mit welchem Mehrwert?
- Fragen statt nur Pitchen: Hören Sie aktiv zu, fragen Sie gezielt nach Herausforderungen oder Zielen.
Pro-Tipp: Notieren Sie nach jedem Gespräch direkt Stichworte – für Nachbereitung und Follow-up extrem wertvoll.
Lead-Generierung auf Veranstaltungen
Erfolgreiche Messe-Kaltakquise endet nicht mit dem Gespräch – sondern mit einem klaren nächsten Schritt:
- Terminvereinbarung vor Ort
- Eintrag in eine Follow-up-Liste im CRM
- Scannen des Besucher-Badges mit Tools wie SnapAddy oder Leadfeeder
- Kurzmail direkt nach dem Gespräch („Schön, Sie heute getroffen zu haben…“)
Wichtig: Auch bei Messekontakten gilt das UWG – ein Gespräch vor Ort kann den Lead in eine „Warmakquise“ überführen, aber nur, wenn der Kontakt klar zustimmt (z. B. durch das Einverständnis zur Nachverfolgung per E-Mail).
Weitere Formen der Kaltakquise
Kaltakquise per Brief
Die postalische Kaltakquise ist altmodisch? Keineswegs – gerade weil E-Mails und Anrufe heute überlaufen sind, kann ein gut gemachter Brief positiv auffallen. Besonders im B2B funktioniert ein physischer Brief auf Entscheiderebene oft als Türöffner – vorausgesetzt, er ist individuell, relevant und hochwertig gestaltet.
Vorteile:
- Geringe rechtliche Hürden im B2B
- Höhere Aufmerksamkeit bei physischer Post
- Möglichkeit zur emotionalen Ansprache (Papier, Design, Sprache)
Tipps für den Brief:
- Personalisierte Anrede, kein „Sehr geehrte Damen und Herren“
- Auf maximal einer Seite klar formulieren, was Sie für den Empfänger tun können
- Am besten mit handschriftlicher Ergänzung (z. B. Post-it mit Name oder Vermerk)
- Hinweis auf nächsten Kontakt (z. B. „Ich melde mich nächste Woche telefonisch bei Ihnen“)
- Optional: QR-Code oder gedruckter Link zu einer personalisierten Landingpage
Einsatz von Videos oder Tools wie Tolstoy
Personalisierte Videoansprachen sind ein moderner Weg, um im digitalen Raum Nähe, Relevanz und Aufmerksamkeit zu erzeugen – besonders in Kombination mit Tools wie Tolstoy, Vidyard oder Loom.
Wie funktioniert das?
- Sie nehmen eine kurze Videoansprache auf (30–60 Sek.)
- Begrüßen die Zielperson mit Namen und Bezug zum Unternehmen
- Zeigen in wenigen Sätzen auf, warum Sie sich melden
- Bieten einen konkreten Mehrwert oder Terminvorschlag
- Das Video wird per E-Mail oder LinkedIn-Nachricht versendet
Vorteile:
- Hohe Öffnungs- und Rückmelderate
- Deutlich menschlicher und sympathischer als reine Textnachrichten
- Skalierbar mit Tools, aber dennoch individuell
Praxis-Tipp: Kombinieren Sie Videoansprache mit gutem CRM-Tracking – so sehen Sie, wer wie lange geschaut hat und können gezielt nachfassen.
Der Prozess der Kaltakquise: In 4 Schritten zum Erfolg
Erfolgreiche Kaltakquise ist kein Zufallsprodukt – sie folgt einem klaren Prozess. Wer planvoll und strukturiert vorgeht, erhöht nicht nur seine Erfolgsquote, sondern macht die Kaltakquise auch messbar und skalierbar. In diesem Abschnitt zeigen wir Ihnen die vier wichtigsten Schritte, um aus einem kalten Kontakt einen interessierten Gesprächspartner zu machen.
1. Zielkunden definieren (Ideal Customer Profile)
Der erste Schritt ist der wichtigste: Wer sind Ihre Wunschkunden? Statt breit zu streuen, sollten Sie ein klares Ideal Customer Profile (ICP) definieren.
Typische Kriterien:
- Branche
- Unternehmensgröße
- Standort
- Reifegrad / Digitalisierungsgrad
- Verantwortliche Rollen / Abteilungen
Je genauer Ihr ICP, desto zielgerichteter und relevanter wird Ihre Ansprache – und desto weniger Zeit verschwenden Sie mit Kontakten, die nicht passen.
2. Entscheidungsträger identifizieren
Nichts ist frustrierender als Gespräche mit Gesprächspartnern, die nichts entscheiden dürfen. Deshalb: Recherchieren Sie gezielt die richtigen Ansprechpartner – z. B. über LinkedIn, Firmenwebsites, Branchenverzeichnisse oder Tools wie Dealfront oder Lusha.
Tipp: Achten Sie auf Jobtitel, Themenverantwortung und Netzwerkaktivität. Wer öffentlich über Herausforderungen spricht, ist oft offen für Lösungen.
3. Personalisierte Ansprache vorbereiten
Ein generisches „Wir bieten XY, haben Sie Interesse?“ funktioniert selten. Stattdessen:
- Machen Sie sich mit dem Unternehmen vertraut
- Finden Sie einen konkreten Aufhänger (z. B. Presseartikel, Wachstum, Jobanzeigen)
- Schreiben oder sprechen Sie zielgerichtet, knapp und relevant
- Nutzen Sie den Kundennutzen – nicht Ihre Produktbeschreibung – als Einstieg
Beispiel:
„Ich habe gesehen, dass Sie in drei Monaten drei neue Standorte eröffnet haben. Genau in dieser Phase begleiten wir unsere Kunden mit einem skalierbaren Onboarding-Tool.“
4. Kontaktaufnahme & Follow-up
Ob Telefon, E-Mail, LinkedIn oder Brief – wählen Sie den Kanal, der zur Zielperson passt. Wichtig ist nicht nur die erste Nachricht, sondern die konsequente Nachverfolgung.
Follow-up-Regeln:
- Innerhalb von 2–4 Tagen nachfassen
- Neue Argumente oder Formulierungen verwenden – kein Copy-Paste
- Maximal 3–5 Kontaktversuche, dann mit sauberem Abschluss
Merke: Der Großteil der Termine entsteht nicht beim Erstkontakt, sondern beim Follow-up. Wer dranbleibt, gewinnt.
Tipps für erfolgreiche Kaltakquise
Techniken, Tools und Prozesse sind wichtig – aber erfolgreiche Kaltakquise beginnt mit der richtigen Haltung der Vertriebsmitarbeiter. Wer professionell, empathisch und strukturiert vorgeht, kann auch kalte Kontakte aufwärmen. In diesem Abschnitt findest du konkrete Tipps, mit denen du deine Erfolgsquote in der Kaltakquise spürbar verbessern kannst.
ICP (Ideal Customer Profile) richtig definieren
Ein scharfes Zielkundenprofil ist der Schlüssel zur Relevanz. Statt „alle KMU in Deutschland“ solltest du definieren:
- Welche Branche genau?
- Welche Rolle entscheidet?
- Welches Problem soll gelöst werden?
So vermeidest du Streuverluste und gewinnst Gesprächspartner, die wirklich offen sind.
Passende Ansprechpartner finden und erreichen
Nimm dir Zeit für die Recherche: Wer ist zuständig? Welche Herausforderungen hat diese Person aktuell? Tools wie LinkedIn Sales Navigator, Dealfront oder Lusha helfen dir, schneller die richtigen Namen, Rollen und Kontaktdaten zu finden.
Tipp: Wenn du keine Durchwahl hast, arbeite mit dem Vorzimmer – professionell, respektvoll und zielgerichtet.
Einstieg ins Gespräch: personalisiert und relevant
Der erste Satz entscheidet. Kein Smalltalk, keine leeren Phrasen. Stattdessen:
- Direkter Einstieg („Darf ich gleich zum Punkt kommen?”)
- Persönlicher Bezug („Ich habe gesehen, dass Sie …“)
- Nutzenfokus („Wir haben gerade mit einem ähnlichen Unternehmen …“)
- Kurze Einladung zum Austausch („Darf ich Ihnen dazu kurz eine Idee zeigen?“)
Authentizität schlägt Überredung. Je relevanter du bist, desto geringer die Ablehnung.
Vertriebsprozesse systematisch dokumentieren
Nutze ein CRM (z. B. HubSpot, Pipedrive, Salesforce), um alle Aktivitäten zu dokumentieren:
- Wen hast du wann wie kontaktiert?
- Was war die Reaktion?
- Wann ist der nächste Schritt sinnvoll?
Nur wer seinen Vertriebsprozess sichtbar und steuerbar macht, kann systematisch verbessern.
Mit Einwänden souverän umgehen
Einwände sind kein Nein – sie sind oft nur ein Schutzreflex oder Ausdruck von Unsicherheit.
Gute Strategien:
- Verstehen statt verteidigen („Was genau ist Ihnen daran wichtig?“)
- Gemeinsam neu bewerten („Darf ich Ihnen zeigen, wie wir das bei X gelöst haben?“)
- Ablehnungen akzeptieren – aber nicht persönlich nehmen
Jede Reaktion ist Feedback – wer daraus lernt, wird besser.
Erfolgsquote durch Technologieeinsatz steigern
Moderne Tools helfen dir, produktiver, gezielter und datenbasierter zu arbeiten:
- Power Dialer für mehr Reichweite in kurzer Zeit
- Sprachanalyse-Tools wie Gong für bessere Gesprächsführung
- KI-gestützte Systeme für automatisierte Nachfassprozesse
- Sales Enablement Tools für personalisierte Inhalte & Taktiken
Technologie ersetzt nicht deine Persönlichkeit – aber sie gibt dir den Rücken frei, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren: den Menschen am anderen Ende.
Intelligente Tools für die Kaltakquise
Kaltakquise muss heute nicht mehr manuell, isoliert oder im Blindflug passieren. Mit den richtigen Tools kannst du deine Prozesse automatisieren, personalisieren und deine Erfolgsquote systematisch steigern. In diesem Abschnitt zeigen wir dir, welche Tools besonders hilfreich sind – und wie du sie gezielt einsetzt, ohne deine Authentizität zu verlieren.
Übersicht hilfreicher Tools und Plattformen:
Dealfront
Mit Dealfront (ehemals Echobot) identifizierst du in Echtzeit potenzielle B2B-Kunden, die aktuell Bedarf haben – z. B. durch Trigger-Events wie neue Investitionen, Stellenanzeigen oder Standortwechsel.
Stärken:
- Daten aus europäischen Quellen
- Automatisierte Lead-Listen
- Integration mit gängigen CRMs
Tolstoy
Ein innovatives Tool für interaktive Videoansprache. Du kannst personalisierte Video-Funnels erstellen, die deine Zielkunden durch eine geführte Mini-Erfahrung leiten – zum Beispiel durch Fragen, Klickpfade oder kurze Produktdemos.
Stärken:
- Hohe Interaktionsrate
- Kein technisches Know-how nötig
- Ideal für den ersten Eindruck
Gong
Gong analysiert echte Vertriebsanrufe mit KI – und liefert datenbasiertes Feedback zu Gesprächsführung, Redeanteil, Relevanz der Themen u. v. m.
Stärken:
- Coaching für ganze Vertriebsteams
- Muster erfolgreicher Gespräche erkennen
- Perfekt für die Optimierung von Telefonakquise bzw. Telefonwerbung
HubSpot Sales Hub
Eine zentrale Plattform für alle Vertriebsaktivitäten – von Lead-Erfassung über E-Mail-Sequenzen bis hin zur Terminvereinbarung. Ideal für den systematischen Aufbau und das Nachverfolgen deiner Kaltakquise-Kampagnen.
Stärken:
- Automatisierte Workflows
- Integrierter E-Mail- & Kalender-Versand
- Umfangreiche Reportingfunktionen
Vorteile: Automatisierung, Personalisierung, Erfolgsmessung
Richtig eingesetzt, helfen Tools dir nicht nur schneller zu arbeiten – sie machen deine Kaltakquise:
- effizienter durch Automatisierung von Routineaufgaben
- persönlicher durch datenbasierte und kontextbezogene Ansprache
- messbarer durch Dashboards, KPIs und Performanceanalysen
Wichtig: Tools sind kein Ersatz für echte Gespräche – aber sie schaffen mehr Raum für Qualität, Timing und Beziehung.
Fazit und Ausblick
Kaltakquise polarisiert – und bleibt doch einer der wirkungsvollsten Wege, neue Kunden zu gewinnen. Wer die rechtlichen Rahmenbedingungen kennt, professionell vorbereitet ist und konsequent umsetzt, hat klare Vorteile im Wettbewerb. In einer Zeit, in der alle um Sichtbarkeit kämpfen, sticht der persönliche, direkte Kontakt heraus – sofern er mit Relevanz und Respekt geführt wird.
Kaltakquise ist trotz Digitalisierung weiterhin relevant
Automatisierung, Inbound-Marketing und Social Selling haben den Vertrieb verändert – aber nicht ersetzt. Kaltakquise bleibt der aktivste Hebel, um Wunschkunden gezielt anzusprechen, neue Märkte zu erschließen und unabhängig von eingehenden Anfragen zu agieren.
Gerade in komplexen B2B-Umfeldern zählt oft nicht, wer gefunden wird, sondern wer den ersten Kontakt macht.
Rechtliche Vorgaben als Rahmen, nicht als Hindernis
Kaltakquise ist reguliert – aber nicht verboten. Wer sich mit den Gesetzen auskennt, Zielgruppen sauber auswählt und transparent kommuniziert, kann auch heute rechtskonform und erfolgreich akquirieren. Rechtliche Klarheit schafft Sicherheit – für den Vertrieb und für die Kundenbeziehung.
Erfolg hängt von Strategie, Vorbereitung und Technik ab
Gute Kaltakquise ist kein Zufall. Sie entsteht durch:
- ein klares Zielkundenprofil,
- gut geschulte Vertriebsmitarbeitende,
- sinnvolle Tools zur Unterstützung,
- und einen strukturierten, konsequenten Prozess.
Die wichtigste Zutat? Dranbleiben. Denn Erfolg in der Kaltakquise ist kein Einzeltreffer – sondern das Ergebnis aus Übung, Feedback und stetiger Weiterentwicklung.
Trainingsformate von Alexander Verweyen®
Unser Anspruch ist es, nicht nur inhaltlich den aktuellen Stand in unseren Verkaufstrainings zu gewährleisten, sondern unseren Kunden und Teilnehmern Formate anzubieten, welche vom üblichen Standard abweichen und sich maximal positiv auf einen Trainingstransfer in das Tagesgeschäft unserer Teilnehmer auswirkt.
Zusätzlich definieren wir jeden Auftrag als ein eigenständiges Projekt, welches individuell auf die Anforderungen unserer Kunden und unseren Erfahrungen in der jeweiligen Branche konzipiert wird. Damit erreichen wir einen sehr hohen Wirkungsgrad in unseren Maßnahmen. D.h. wir erreichen schneller und nachhaltiger positive Performancesteigerung im Vergleich zum Wettbewerb.
Beliebte Trainingsangebote
Wir teilen unser Wissen mit Ihnen
Erfolgsgeschichten von unseren Kunden
Unser bewährtes Alexander Verweyen® Prinzip
Jetzt Kontakt aufnehmen
Sie planen eine Weiterentwicklungsmaßnahme für Ihr Unternehmen? Wir beraten Sie kostenlos und unverbindlich.













































