Gnadenbrot Newsletter

Gnadenbrot – nein Danke!

Sehr geehrte Damen und Herren

auf einem Hof lebt ein alter, abgearbeiteter Esel, der nicht mehr zu viel zu gebrauchen ist und bereits sein Gnadenbrot frisst. Dieses ausgediente Lastentier fällt in einen stillgelegten Schacht, aus dem es aus eigener Kraft nicht mehr heraus kommt.

Der Bauer hört das verzweifelte Tier aus Leibeskräften i-ah-en und jammern und folgt den erbärmlichen Geräuschen, um zu sehen was passiert ist. Die Situation, die er vorfindet rührt ihn zwar sehr, aber weder der Schacht noch der Esel sind ihm wichtig genug, um eine aufwendige Bergung des alten Tieres zu veranlassen. Stattdessen ruft er seine sämtlichen Nachbarn zusammen, berichtet was passiert ist und bittet diese, den Schacht zuzuschütten, um so den betagten Esel von seinem Leid zu befreien.

Die Nachbarn und der Bauer schaufeln kräftig Erde in das Loch. Als der Verschüttete merkt, was die Menschen vorhaben, wird er erst hysterisch und hoffnungslos, doch dann weicht die anfängliche Panik einer plötzlichen Erkenntnis: Indem er sich bei jeder Ladung, die ihn begraben soll, heftig schüttelt, kann er darauf treten und so der Erdoberfläche immer näher kommen.

Diese Anstrengung verlangt ihm alles ab, immer wieder redet er sich zu: „Schüttel es ab und steige höher…, schüttel es ab und steige höher…!“ Er wiederholt dies ständig um sich zu ermutigen und egal, wie viel Erde auf seinem Rücken landet, er gibt nicht auf, bekämpft seine Angst und schüttelt sich mit all seinen Kräften.

Nach einer für den Esel gefühlten Ewigkeit tritt er völlig erschöpft, aber triumphierend aus dem jetzt zugeschütteten Schacht. Er hatte sein nacktes Leben gerettet. Das, was ihn ursprünglich begraben sollte, war ihm die Treppe zurück ins Leben geworden. Die Art und Weise, wie er mit dieser Situation umgegangen ist, hat ihm ein gutes Ende beschert und ihn vor dem sicheren Tod bewahrt.

THAT’S LIFE – so ist das Leben! Wenn wir uns unseren Problemen stellen, sie mit positiver Energie anpacken und dem ersten Reflex der Panik und Hysterie widerstehen können, lassen sich viele Schwierigkeiten und Herausforderungen auflösen.

In diesem Sinne grüßt Sie sehr herzlich,

Ihr Alexander Verweyen