Smarter Gedankensprung?

Sehr geehrte Damen und Herren,

Der Landwirt Franz möchte mit seinem Bauernhof endlich in die Gewinnzone kommen, also kauft er eine sehr gute Milchkuh, die einen hohen Ertrag verspricht. Den Kaufpreis zahlt er gleich und die Lieferung wird für den nächsten Tag vereinbart.

Leider kommt es anders: Das Tier sei über Nacht verstorben, bedauert der Viehzüchter.

„Kein Problem“, sagt Franz. „Dann gib mir doch einfach mein Geld zurück.“ Der Verkäufer zuckt mit den Schultern und erklärt entschuldigend, dass er das Geld leider nicht mehr habe, da er dringende Anschaffungen tätigen musste.

Nach kurzer Überlegung entgegnet der Landwirt: „Dann gib mir wenigstens die tote Kuh, ich werde sie verlosen.“ Der Züchter ist verwirrt: „Du kannst doch keine tote Kuh verlosen!“ „Doch“, sagt der clevere Franz, „ich erzähle einfach keinem, dass sie schon tot ist.“

Nach einiger Zeit laufen sich die beiden Männer zufällig wieder über den Weg. Dem Viehzüchter fallen sofort die feinen Schuhe und der augenscheinlich neue Mantel des Landwirts auf.

„Und?“, fragt er neugierig, „wie ist es mit deiner Verlosung gelaufen?“ Franz grinst: „Sehr gut! Ich habe mehr als 500 Lose zu je 5 € verkauft.“ Der Andere ist verdutzt: „Gab es denn keine Reklamationen wegen der toten Kuh?“ Franz grinst noch breiter: Doch, der Gewinner hat sich beschwert, aber dem habe ich einfach seine 5 € wiedergegeben.

„Aus einer Zitrone eine Limonade machen“, könnte man zum Motto dieser Story erklären. Das Ableben des Milchviehs hätte auch zum finanziellen Schaden werden können, der Landwirt hat durch das Überwinden von festgezurrten Denkmustern die Situation gerettet und für seinen Vorteil genutzt, ohne Anderen Schaden zuzufügen. Statt saurer Zitrone gab es süße Limonade.

Ich wünsche Ihnen mehr Limonade und grüße Sie sehr herzlich,

Ihr Alexander Verweyen